Sonntag, 27. September 2015

WCCB - World Conference Center Bonn

Lange hat es gedauert, teuer ist es geworden, vor Gericht hat man es geschafft- aber nun ist es (fast) fertig, das WCCB. Die Klimakonferenz hat es schon beherbergen dürfen - heute hat es seine Türen geöffnet für die interessierten Bürgerinnen und Bürger von Bonn und Umgebung.
Der größte nicht behobene Fehler wurde wohl bei der letzten Konferenz nicht angesprochen: Das Klima. Ein Glasdach sieht sicherlich immer gut aus- aber die Luft... die Luft...
Und wieso die beiden ersten Bilder nicht gedreht sind.... das weiß der Himmel- der Blaue.







Samstag, 19. September 2015

*Ich mache mir Sorgen*

Einmal hat es mir jemand geschrieben. Sorgen um mich. Schön zu hören, müsste man denken- in dem Fall aber wusste ich nicht so viel damit anzufangen. Egal- andere Geschichte.
Immerhin hat sie mich dazu gebracht, darüber nachzudenken, ob ich mir vielleicht selber Sorgen machen sollte? Ob es mir nicht zuviel wird, das werde ich oft gefragt. Ich schüttel fleißig den Kopf, wenn er nicht gerade mit etwas anderem beschäftigt ist- und denke an die ganzen anderen Helferinnen und Helfer, die ebenso wie ich nachts und am Wochenende unterwegs sind. Ok- da sind Studenten dabei, die zum Glück gerade Semesterferien haben. Und Arbeitslose, Urlauber, etcpp- aber auch Menschen, die wie ich am nächsten Tag arbeiten müssen. Also nein- es wird mir nicht zuviel.

Glaube ich. Ich komme gar nicht dazu, darüber nachzudenken. Ich sehe, dass ein Kollege ein Burn-Out hat. Und verstehe es, da es abzusehen war.
Ich sehe, dass Kollegen krank werden und verstehe, weil es abzusehen war.
Bei mir auch? Ich fühle mich gut, glaube aber, dass ich etwas mit diesem Stress kompensiere. Ich weiß auch was- aber auch das ist eine andere Geschichte. Trotzdem kann ich gut schlafen- sogar mittlerweile innerhalb von Sekunden einschlafen- damit ich jede freie Minute auskoste. Ich mache meinen Haushalt, wasche meine Sachen, gehe irgendwann einkaufen- all das funktioniert. HND läuft so nebenbei- auch das funktioniert. Manchmal bin ich sehr unkonzentriert- das fällt selbst mir auf- aber ich habe eine Taktik entwickelt, absolut zur Ruhe zu kommen - nichts mitzubekommen- selbst wenn ich unter einer Masse von Menschen bin.

Irgendwann. Irgendwann wird es soweit sein, dass ich mich hinsetze und nicht mehr kann.

Euch werde ich das nicht erzählen. Und zugeben werde ich es auch nicht.

Sonntag, 13. September 2015

Pützchens Maat es anjesaat

Alle Jahr wieder läutet der Start von Pützchens Markt das Ende vom Sommer ein .
Dieses Jahr wurde auch das Ende des amtierenden Oberbürgermeisters eingeläutet- Pünktlich Freitag 15 Uhr vor dem Fassanstich mit der nicht sehr lieblichen- dafür aber sehr lauten Stimme von Herrn Nimptsch aus dem Bayernzelt. Naja, wir haben es überstanden, viel zu tun war eh noch nicht. Das hat sich jedoch schlagartig gegen 18 Uhr geändert. Perfektes Sommerwetter gepaart mit Wochenendfeeling- die Leute strömten geradezu das Marktgelände - und die Getränkebuden- an. Nüchtern betrachtet- und ich meine tatsächlich nüchtern- ist es schon ein wenig witzig, wenn stark alkoholisierte Jugendliche meinen, "ich fick dir dein Leben" und "ich schlitz dich auf" - und der Polizei das Bild einer 9 mm Pistole zeigen, mit dem sie dann den Frieden durchsetzen wollen. Da die Polizei unbeeindruckt blieb, war das Vorhaben dann relativ schnell vergessen. Zumindest leben wir alle noch - und mein Leben wurde- soweit ich weiß- von DIESEN Jugendlichen nicht gefickt.
Immerhin weiß ich nun, dass ausgebrochener Berentzen-Waldfrucht gar nicht mal so gut riecht.

Weniger schön war, dass ich noch nicht wirklich im Bett lag, als wir alarmiert wurden, dass zwei Busse mit Flüchtlingen in den Nachbarkreis ankommen. Wieso auch immer dann Bonner alarmiert wurden, wir sind natürlich hingefahren und haben noch bis 8 Uhr organisiert und untergebracht. Der Tag war lang- aber ich war froh, dass nach zwei Stunden Schlaf der Hermesbote nicht nachlies und so lange "Hallo" an meiner Haustür rief, dass ich entnervt aufstehen musste und ein Paket annahm, dass noch nicht einmal für mich war.

Pützchen- und die Dienste- ist noch nicht beendet, Flüchtlinge kommen immer mehr und mehr - mein Arbeitgeber möchte mich auch wenigstens kurz sehen- jetzt, wo ich ja einen neuen, gewählten, Chef habe- also denke ich, dass es vielleicht die ein - oder andere nette Story in Kürze noch zu berichten gibt.



Sonntag, 6. September 2015

Diese Woche

Es war nicht viel, diese Woche - aber anders. Angefangen am Montag mit der Busfahrt der Flüchtlinge nach Dortmund Dort wurden sie registriert und haben ihren Flüchtlingsausweis erhalten. Für diese kurze,  bürokratische Handlung mussten 69 Flüchtlinge morgens um halb sechs nach Dortmund fahren um so gegen 16 Uhr wieder in der Ermekeilkaserne zurückkehren zu dürfen. So ganz habe ich nicht verstanden, wieso nicht einfach ein oder zwei Mitarbeiter des BAMFs nach Bonn gekommen sind- aber es wird seine Gründe haben.
Der Bus war bequem, der Busfahrer zunächst unglaublich unfreundlich und das Wetter wie immer. Schwül und unerträglich. Die Wartezeit, bis die Menschen fertig registriert worden sind, habe ich mir mit den Filmen, die der Busfahrer sich ansah, vertrieben. The Purge, A Chorus Line und Vulcano. Naja. Alles in Allem ein langer (Urlaubs-) tag, der irgendwie verging. Positiv war die immer noch gute Stimmung der Menschen von Freitag. Wir haben uns gut unterhalten, ich habe sie noch näher kennen lernen dürfen und war letztendlich dennoch froh, abends ins Bett zu fallen. Schließlich und endlich habe ich da noch einen Job, der mir Geld bringt- dem ich ab Dienstag auch wieder nachkommen musste. Mehr oder weniger müde aber immer mit dem Wissen, dass es meinen Chefs so langsam zu viel wurde, was ich mache. Also habe ich meine Flüchtlingsarbeit darauf beschränkt die notwendigen Dinge über das Internet zu besorgen und zu verteilen. Im Übrigen habe ich... mein Leben gelebt. Muss ja nicht alles gebloggt werden :)
Im Laufe der Woche sind die ersten 60 Flüchtlinge ihren Städten zugewiesen worden. Ein seltsames Gefühl, hat man sich doch schon so gut kennen gelernt- irgendwie war es ein kleines *zu Hause* - die Kaserne. Nun heisst es, neue Menschen kennen lernen. Alle 2-4 Wochen ein kompletter Austausch. Nicht nur das, es ist mittlerweile bekannt, dass in kürzester Zeit sehr viel aufgestockt werden muss- bis hin zu einer kleinen Zeltstadt im Innenhof. Traurig, aber anders sind die Flüchtlingsströme nicht zu bewältigen. So schnell sind die Etagen leider nicht hergerichtet- aber es wird hart daran gearbeitet.
Neben dem ganzen Ehrenamtskram war mein Hauptjob niederschmetternd- da die ersten Kollegen wegen hohem Arbeitsanfall und Stress in ein Burn-Out gefallen sind. Traurig.
Dann hat mich eine Entfolgung etwas mitgenommen- gibt so Menschen auf Twitter, die eigentlich immer dazu gehörten- aber auch das ist halt dann so.
Mehr Angst habe ich vor nächster Woche- da beginnt für mich wieder die Schule. Mit Klausuren, Prüfungen und allem, was dazu gehört. Die Momente, an welchen ich denke, was mich geritten hat, mich zu einer Weiterbildung zu melden. Ist halt so- muss ich nun durch. Nur....

hey- Pützchen- nächste Woche- DAS ist doch mal ein Lichtblick :)