Freitag, 26. September 2014

Achtung im Netz

Vor genau einem Jahr schrieb ich einen Blogeintrag über diese Geschichte
Tatsächlich dachte ich, dass diesem Menschen, der zum (mir bekannten) zweiten Mal durch psychische Spiele und Fakeaccounts versucht, Menschen emotional kaputt zu machen, alle weiteren Möglichkeiten tätig zu werden, verwehrt wurden, da mittlerweile auch von behördlicher Seite gegen sie angegangen wurde.
Weit gefehlt. Eine Anfrage über Twitter, ob "dieser Account" (ich werde ihn zunächst hier nicht nennen- das überlasse ich jemand anderen) wohl ein Fake sein könnte, weckte mich abrupt. So viele Parallelen, so viele Ähnlichkeiten, die Geschichte war fast gleich- nur mit dem Unterschied, dass es hier nicht mehr um eine schwule sondern um eine heterosexuelle Person handelt. Der gravierendste Unterschied aber ist, dass sie dieses Mal sogar eigene Bilder verwendet. Bilder von sich selber versenden und sich als Mann ausgeben ist tatsächlich gewagt- aber es könnte funktionieren- hat ja auch. Allerdings hatte nicht nur ich noch alte Bilder abgespeichert, so dass man recht schnell abgleichen konnte.
Und wieder die Art und Weise an Menschen heranzugehen, die sich gerade in einer sehr einsamen Phase ihres Lebens befinden. Meiner Meinung nach braucht es hier sehr viel mehr Vorsicht und Aufklärung. Viele Dinge werden in einer solchen Phase des Lebens nicht erkannt ober als gegeben zunächst beiseite geschoben (der vollständige Name wird nicht bekannt gegeben, gegenseitige Besuche werden zwar versprochen aber ständig aus fadenscheinigen Gründen verschoben, Skype-Gespräche sind ohne Bild/Video, Bilder zeigen die Gesichter immer aus Perspektiven, die markante Merkmale verbergen, wie z.B. ein vorstehendes Kinn, Bilder sind mit vielen Filtern bearbeitet etcpp).
Auch dieser Fakeaccount hat wieder mit einer Geschichte auf sich aufmerksam gemacht, die Mitleid hervorruft. Schwere Krankheit, Misshandlung, ständige Krankenhausaufenthalte, Einsamkeit. Und wieder sind *echte* Menschen damit beschäftigt, diesem Menschen helfen zu wollen.
Auch dieses Jahr sind Menschen durch so eine kranke Person emotionale Schäden entstanden. Man mag das belächeln, aber auch emotionale Schäden sind durchaus sehr ernst zu nehmen und können über einen langen Zeitraum hinweg beeinträchtigen. (Ich spreche hier nicht vom kurzen *Liebeskummer*).
Dankbar bin ich dafür, dass ich anscheinend diesen Menschen keine Plattform bieten kann und mich so auch nicht in der Gefahr sehe, in so einen Abgrund zu stürzen.
Wütend macht mich, dass man gegen solche Menschen leider aber auch nicht wirklich viel anrichten kann. Wer Tage, Wochen, Monate und- wie in diesem Fall - sogar Jahre damit verbringt, Menschen, Namen, Bilder und Geschichten zu erfinden um Freundschaften aufzubauen, die auf Lügen basieren und zuzuschauen, wie Menschen zugrunde gehen - der muss aus dem Verkehr gezogen und behandelt werden.
Wieviel lieber sind mir dann die Personen, die aufgrund emotionaler oder sozialer Unfähigkeit anderen vor den Kopf stoßen und Enttäuschung verursachen- die aber REAL sind.

Die Auflösung der neuen Twitteraccounts unserer *Julia* aus dem letzten Jahr überlasse ich derjenigen, die aufmerksam genug war, stutzig zu werden.

Haltet die Augen offen im Netz!